Welche Versicherung für welches Auto? Die richtige Police finden.
Die Kfz-Versicherung ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Das gilt sonst nur noch für die Krankenversicherung. Alle weiteren Versicherungen sind freiwillige Versicherungen. Dass die Kfz-Versicherung eine Pflichtversicherung ist, dürfte kaum einen Autofahrer stören, denn des Deutschen liebstes Kind will ja nun mal ordentlich versichert sein. In den letzten Jahren dürfte es den Autofahrer sowieso erfreut haben, denn besonders um die Kfz-Haftpflicht tobte ein ordentlicher Preiskampf. Gewechselt wurde schnell, einen großen Unterschied in den Leistungen gibt es auch nicht.
Doch ist das wirklich so? Zählt allein die Prämie oder sollten Sie auch ein wenig die Leistungen unter die Lupe nehmen? Und wie sieht es eigentlich mit den Kaskoversicherungen aus? Beide Kaskoversicherungen sind freiwillige Versicherungen und haben enorme Unterschiede, sowohl im Preis, als auch in der Leistung. Nicht alle angebotenen Leistungen werden gebraucht und doch werden sie angeboten wie sauer Bier. Welche Versicherung wird also für welches Auto gebraucht und wie finden Sie die richtige Police? Wir haben Wissenswertes zusammengestellt und möchten Ihnen einen kleinen Leitfaden zur Verfügung stellen, der Ihnen hilft die richtige Versicherung für Ihr Auto zu finden.
Wichtig für die Kfz-Versicherung – die Höhe der Deckungssumme
Ganz wichtig oder vielleicht sogar am wichtigsten für Ihre Kfz-Versicherung, ist die Höhe der Deckungssumme. Vielleicht haben Sie sich überlegt, dass Sie hier ein bisschen sparen können und nur die gesetzliche Mindestdeckungssumme wählen. Was soll denn schon passieren, dass zwischen 50 und 100 Millionen Euro fällig werden, die man Ihnen empfohlen hat? Zum Beispiel die Zahlung einer lebenslangen Rente, die ganz schnell in die Millionen gehen kann. Und bedenken Sie auch, geht der Schaden über die Versicherungssumme hinaus, haften Sie mit Ihrem eigenen Vermögen. Das kann Sie möglicherweise in den Ruin treiben. Den Unterschied in der Versicherungsprämie werden Sie kaum bemerken, den Unterschied in der Versicherungsleistung schon.
Außerdem sollten Sie in der Kfz-Versicherung schauen, in welchen Ländern Ihre Versicherung in Kraft tritt. Das ist wichtig, wenn Sie im Ausland Urlaub machen. Mieten Sie häufiger einen Mietwagen im Ausland? Dann sollte Ihre Kfz-Versicherung in jedem Fall die „Mallorca-Police“ beinhalten, falls Sie mit dem Mietwagen im Ausland einen Unfall verursachen.
Fahrzeugart, Abstellort, Fahrleistung und Mitfahrer
Die Prämie der Kfz-Versicherung wird im Wesentlichen von den Faktoren Fahrzeugart, Abstellort, Fahrleistung, Mitfahrer und Regionalklasse bestimmt. Die Höhe der Deckungssumme spielt eine untergeordnete Rolle. Haben Sie die Möglichkeit eine Garage zu mieten? Dann rechnen Sie aus, ob die Miete der Garage die Senkung der Prämie aufwiegt. Die Fahrzeugart wird weniger entscheidend für Sie sein, denn Sie werden Ihr Auto sicher nicht nach der Höhe der Versicherungsprämie ausgewählt haben. Gleiches gilt für den Wohnort. Großstädte verteuern üblicherweise die Prämie, während Sie in Kleinstädten weniger zahlen. Aber wollen Sie deswegen umziehen? Überlegenswert ist die Zahl der Mitfahrer, die Sie eintragen lassen möchten. Jede weitere Person neben Ihnen, verteuert die Kfz-Versicherung. Gleiches gilt für die jährliche Fahrleistung. Je mehr Kilometer Sie fahren, umso höher das Unfallrisiko und je teurer die Versicherung.
Jedes unfallfrei gefahrene Jahr wird mit einer besseren Schadenfreiheitsklasse belohnt. Umsichtiges Fahren lohnt sich, denn mit jedem sicher gefahrenen Jahr sinken die Versicherungsbeiträge.
Keine gesetzlichen Vorgaben für die Kaskoversicherungen – unübersichtliche Tarifangebote und Zusatzleistungen
Während sich die Vertragsbestandteile der Kfz-Versicherung relativ schnell zusammenfassen lassen, wird es bei den Kaskoversicherungen schon etwas unübersichtlicher. Hier können die Versicherer die Verträge und Leistungen frei gestalten und da erscheinen schon mal Leistungen, die eigentlich kein Mensch braucht. Oder würden Sie für einen alten Wagen wirklich noch eine teure Vollkaskoversicherung abschließen? Nicht alle Rabatte sind wirklich sinnvoll, denn wenn der Fall für Sie nur alle hundert Jahre eintreten würde, lohnen sich so manche Optionen einfach nicht.
Wichtig zu wissen, die Teilkaskoversicherung bildet die Basis der Kaskoversicherungen. Die Vollkaskoversicherung erweitert diese Leistungen, beinhaltet aber zugleich alle Leistungen der Teilkaskoversicherung.
Die Höhe der Prämien beider Versicherungen unterscheidet sich nicht unerheblich, so dass es sich lohnt genau darüber nachzudenken, welche Kaskoversicherung wirklich passt.
Wichtig: Die Vollkasko eignet sich eigentlich nur für alle Fahrzeuge, die nicht älter als fünf Jahre sind. Prüfen Sie nach den fünf Jahren, ob sich die Vollkasko auch weiterhin lohnt! Sie deckt vollumfänglich alle Schäden ab und Sie können den Schadensfreiheitrabatt in Anspruch nehmen. Diesen können Sie nicht mit in die Teilkasko nehmen, so dass Sie sich ausrechnen sollten, ob die Vollkasko mit Schadensfreiheitrabatt oder die Teilkasko günstiger ist.
Diese Schäden deckt die Teilkasko ab
Die Teilkaskoversicherung deckt in der Regel Schäden ab, die durch Brände und Explosionen verursacht wurden, durch Entwendung (Diebstahl), Raub und Unterschlagung, Unwetterschäden, Haarwildschäden, Marderschäden, Kurzschlussschäden und Glasbruch. Aber Achtung, bei den Marderschäden sind meist nur die Kabelschäden versichert und keine Folgeschäden, die durch den Marderbiss entstehen.
Schäden durch Vandalismus, zum Beispiel abgetretene Spiegel in der Nacht oder Schäden durch selbst verursachte Unfälle sind nicht versichert.
Vereinbaren Sie eine Selbstbeteiligung von 150,- Euro. Häufig wird eine höhere Selbstbeteiligung empfohlen. Die Versicherungsbeiträge unterscheiden sich jedoch nur so geringfügig, so dass 150,- Euro meist ausreichen.
Diese Schäden deckt die Vollkasko ab
Wie bereits erwähnt, ist die Vollkasko eine erweiterte Teilkaskoversicherung. Sie deckt alle Schäden ab, die wir bereits für die Teilkasko geschildert haben. Darüber hinaus sind Vandalismusschäden und Unfallschäden am eigenen Auto. Lohnt sich eine Werkstattbindung für Sie? Überlegen Sie, ob Sie diese wirklich einhalten oder ob Ihr Fahrzeug in den ersten zwei Jahren ohnehin an die Herstellerwerkstatt gebunden ist. Ist dies nicht der Fall, können Sie mit der Werkstattbindung die Prämie senken.
Diese Klauseln sollten in jedem Fall enthalten sein
- Auf jeden Fall sollte Ihre Versicherung die Klausel "Verzicht auf Einwand grober Fahrlässigkeit" beinhalten. Fahren Sie zum Beispiel über eine rote Ampel und verursachen einen Schaden, übernimmt die Versicherung in vollem Umfang.
- Ist Ihr Fahrzeug neu, achten Sie auf die Neuwertentschädigung, die Sie bestenfalls für 24 Monate vereinbaren. Je länger der Neupreis bezahlt wird, umso besser für Sie.
- Fragen Sie nach, ob Sie bei einer Kündigung Ihren Schadenfreiheitrabatt mitnehmen können und dieser in voller Höhe übertragen wird.
- Der Rabattretter kann bares Geld wert sein, denn er verhindert im Falle eines Unfalls die Rückstufung.